03.10.2005

Karate-Freddy und Macheten-Jason

Freddy vs. Jason
Italien, USA, 2003.
Regie: Ronny Yu


Wer kennt sie nicht, die beiden ganz Großen im Slasher Bereich? Wer weiß schon, wie viele Teenager die beiden ‚sympathischen' Horrorfiguren auf ihre verschiedensten Arten und Weisen ins Jenseits geschickt haben? Und wer weiß schon, welcher der beiden nun der fähigere Killer ist ist?
Natürlich geht es hier zum einen um die Horrorfigur "Freddy Krueger", der in den Alpträumen der Kinder aus der Elm Street spukt ("A Nightmare on Elm Street" 1984) und zum anderen um "Jason Vorhees", der den Teenagern im Freizeitlager "Camp Crystal Lake" Angst und Schrecken einjagt ("Friday the 13th" 1980).

Beide mordsgefährlich, skrupellos, Furcht einflößend und vor allen Dingen: unsterblich. Was kommt nun also dabei raus, wenn diese Gestalten aufeinander treffen ? Der Film "Freddy vs. Jason" beantwortet diese durchaus bizarre Frage, und zwar mit einem Blutbad.

So beginnt der Film mit einer kurzen Einleitung, die beide Charaktere kurz vorstellt und direkt einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Figuren herstellt.
Freddy benötigt Jason als Hilfsmittel, um aus seinem todesähnlichen Zustand zurückzukehren und den Kindern der Elm Street weiterhin Angst und Schrecken einjagen zu können. Genau das geschieht dann auch, Jason sammelt fleißig Leichen, während Freddy tatsächlich zurück in die Erinnerungen der Teenager gelangt. Als Freddy dann aber merkt, dass sein Plan eskaliert und Jason nicht mehr zu kontrollieren ist, geht er aufs Ganze und lässt sich auf einen Kampf ein…

Leider wird das ca. 90 minütige Gemetzel auch durch schlechte Unterhaltungen der Teenager unterbrochen. Die Dialoge erweisen sich als enorm plump und langweilig, bei jedem Mord ist man froh über die ‚Erlösung'. Aber um ehrlich zu sein, war auch nichts anderes zu erwarten… Wenigstens schafft es aber Freddy, zwischendurch wieder den einen oder anderen markanten Spruch zum Besten zu geben.

Das blutige Handwerk jedoch bietet viel und lässt ganz bestimmt das Herz eines jeden Splatter Fans höher schlagen! Da wird aufgeschlitzt, zweigeteilt, enthauptet, etc. Das einzige was wirklich zu bemängeln ist, ist die Anzahl der Morde. Diese hält sich wirklich stark in Grenzen, und genau diese Lücken zwischen den kreativen Tötungsakten machen den Film teilweise sehr langatmig.

Doch glücklicherweise erstreckt sich der Kampf unserer Giganten des Todes über den größten Teil des Filmes, daher wird der Zuschauer also rechtzeitig vom öden Teenagergerede erlöst, und das große Schlachtfest beginnt! Und dem ist wirklich so. Die beiden schenken sich gar nichts, da wird draufgehauen und eingestochen, das Blut spritzt und die Körperteile fliegen durch die Gegend (zumeist Freddys Arme). Fragen nach dem Sinn sollte man wohl eher unterdrücken, denn Tiefe gibt es nicht... Aber das Ganze unterhält, und zwar richtig gut!

Wer irgendwelche schauspielerischen Glanzleistungen erwartet (mit Ausnahme von Robert Englund, der die Freddy-Rolle wie immer souverän verkörpert) wird wohl enttäuscht werden, genauso wie diejenigen, die eine ‚richtige' Handlung oder etwas anderes als den typischen modernen und somit recht moderaten Splatter erwarten.
Denn ganz genau das, was man geboten bekommt. Einen richtig guten Splatterfilm, der zu unerhalten weiß.
Jeder, der ein Fan solcher Filme ist und sich damit zufrieden gibt, ist mit "Freddy vs. Jason" sicherlich sehr gut bedient.


Autor: Nils Block © http://www.weltdermedien.de 2005