03.10.2005
Die Macht des Wortes
Die Dolmetscherin
The interpreter
USA 2005.
Regie: Sidney Pollack
Sydney Pollack ist einer der großen Namen im Filmgeschäft.
Geboren im Jahre 1934, wirkte er schon an Unmengen von Filmen mit, sei es als
Regisseur oder Produzent. Dementsprechend hoch ist sein Schatz an Erfahrung,
und dies spiegelt auch sein aktueller Film wieder: die Dolmetscherin. Hierbei
handelt es sich um einen Polit-Thriller ganz in der Tradition eines John Grisham.
Die in Honolulu geborene Nicole Kidman verkörpert Silvia Broom, eine Dolmetscherin
in den Diensten der UNO in New York, welche in ein Komplott um einen Mord eines
afrikanischen Diktators gerät. Doch auch sie selber scheint nicht ganz
unbeteiligt...
...und dementsprechend fällt auch die Performance von Nicole Kidman aus.
Souverän spielt sie eine Frau, die etwas zu verbergen hat und sich ungern
in die Karten schauen lässt. Die männliche leading-role wird uns gewohnt
gekonnt von Hollywoods ehemaligem Bad-Boy Sean Penn präsentiert, und zusammen
bilden die Beiden ein Duo, welches zu faszinieren weiß und den Zuschauer
durch diesen stark Dialog- und Charakterbasierten Film hindurch bei der Stange
halten kann. Diese starke Gewichtung des Films bezüglich der Protagonisten
ist sicherlich auch eine Genre-Konvention der Polit-Thriller Sparte, und in
ähnlicher Weise präsentieren sich auch Regie und Kameraführung.
Der Film ist handwerklich überaus gekonnt gemacht, vermag Unterhaltung
und Spannung zu vermitteln sowie den Betrachter mitzureißen. Die Handlung
ist gefällig, und bietet auch genug Potential, um den Leinwand-Voyeur nach
dem Verlassen des Lichspielhauses über aktuelle weltpolititische Situationen
nachdenken zu lassen.
Ein Meilenstein ist der Film zwar nicht, hebt sich aber von dem momentan vorherrschenden
Kinosumpf aus schwachen Comicverfilmungen und Mainstream-Horror deutlich positiv
ab. Die Investition an der Kinokasse lohnt sich.
Autor: © http://www.weltdermedien.de 2005