23.10.2005

Dino crisis / Dino crisis 2 / Atari TV games / Silent hill 2 directors cut / Shadow of memories / The three stooges


Hiermit liegen nun auch meine alten Rezensionen von PC Spielen vor, die ich vor ein paar Jahren verfasst und in der pcgames.de - Community veröffentlicht hatte. Ich fasse hier alle 6 Besprechungen in einem Text zusammen, da mir dies am sinnvollsten erscheint. Die Artikel beziehen sich übrigens immer auf deutsche PC Versionen, abgesehen von "Atari TV Games" natürlich. Weiterhin sei noch angemerkt, dass ich wohl damals davon ausging, dass der geneigte Leser auch den Test im Print-Magazin der PC Games gelesen hat...

Trotzdem:
Viel Spaß damit!

"Dino Crisis"
Capcom 1999

Text erstmals veröffentlicht am 28.03.2003

Resident Dino

Man nehme Resident Evil und wechsle die Zombies gegen Dinosaurier aus, schon erhält man Dino Crisis. Die Grafik ist die gleiche wie beim zweiten Teil der Zombie-Reihe, dito die Soundeffekte. Leider bedeutet das nicht allzuviel gutes, denn die Texturen sind in etwa 1:1 von der Playstation auf den PC übernommen worden. Nicht wirklich hübsch, aber zweckmäßig. Der Story des Spiels tut das keinen Abbruch, es geht um eine spezielle Einsatztruppe die zu einer Rettungsmission auf eine Insel geschickt wird, auf der angeblich nach neuen Energieformen geforscht wird. Eigenartig wird es dann, als man die Insel als von Menschen verlassen vorfindet und plötzlich auf lebendige und recht aggressive Dinosaurier trifft! Der Spieler übernimmt dabei die Rolle von Regina, einem Allround-Talent. An ihrer Seite sind noch ein Comuterspezialist und ein muskelbepackter Hühne, die Standardkombi also.
Naja, und wer Resident Evil kennt, kennt auch dieses Spiel; Wer also Resident Evil mag wird an diesem Titel nicht vorbeikommen!
Alle anderen, die gut inszenierte Action-Adventures mit Gruselfaktor mögen und nicht zuviel Wert auf Graphik legen, sollten das Spiel mal in näheren Augenschein nehmen....Aber: Gamepad ist Pflicht! Dafür läuft das Game auch unter WinXp....

"Dino Crisis 2"
Capcom 2002


Text erstmals veröffentlicht am 19.07.2003

Endlich ziehen die Dinos aus der gemeinsamen WG mit den Zombies aus!

Diesem Review vorangestellt sei direkt meine Meinung: Ich finde das Spiel klasse!
In allen einschlägigen Printprodukten und auch im Netz ist die PC-Version von Dino Crisis 2 ziemlich mies bewertet worden, doch ich sehe das etwas anders...

Ok, die Grafik ist echt schlecht, da gibt es nichts dran zu rütteln. Vor allem im Urwald sehen die Hintergrundbilder extrem verwischt aus, aber in der Stadt oder in den Capcom-Survival-üblichen Laborkomplexen geht es dann aber wieder und sieht stark nach Resident Evil 3 aus. Damit sind wir auch schon beim Thema: In meinem Review zu Dino Crisis 1 schreibe ich, daß es sich eigentlich nur um einen Klon des bekannten Zombie-Spiels handelt. Doch nun schreitet der zweite Teil eigene Wege ein und fügt dem bestehenden Spielkonzept endlich eine eigene Ausprägung hinzu!
Jetzt ist das Spiel nämlich vollgepackt mit Action! Für das Töten von Dinos bekommt man nun nämlich sogenannte Extinction Points, die sich rasant erhöhen wenn man in kurzer Zeit so viele Echsen wie möglich hintereinander beseitigt, in einer sogenannten Combo. Diese Extinction Points kann man an den althergebrachten und im Survial-Horror unumgänglichen Speicherterminals dann in Munition, bessere Waffen und bessere Ausrüstung umtauschen. Waffen werden also nicht länger gefunden! Und auch wegen diesen Extinction Points sind nun Dinos in fast unendlicher Zahl vorhanden, was das Punktesammeln erleichtert aber die Rasanz des Spieles enorm erhöht. Zuerst war ich über diese neuen Features erschreckt, da sie denn im-Dunkeln-schleich-Angstfaktor fast komplett entfernen, aber je mehr ich mich an die neue Spielart gewöhnte, desdo mehr Spaß hatte ich! Auch sind nun spezielle Actionszenen eingeflochten, manche im "Operation Irgendwas" Stil ( zum Beispiel muß man ein Boot auf dem Meer mittels eines festinstallierten MG gegen riesige Wasserechsen verteidigen), manche sogar recht innovativ (z.B. steuert der Spieler auch einen Panzer im Kampf gegen einen Tyrannosaurus!!!). Dadurch kann sich Dino Crisis 2 endlich von der Resident Evil Serie lösen und eine Eigenständigkeit gewinnen, obwohl natürlich althergebrachte Eigenschaften wie eine wendungsreiche Story, die Zwischensequenzen (erweitert um Rendersequenzen) oder auch die gelungene Musik und die gute Sprachausgabe beibehalten wurden.

Mich hat das Spiel nach anfänglichem Schreck (etwa eine halbe Stunde) auch wieder süchtig gemacht, so hatte ich es dann auch nach etwa 6 Stunden Dauerspielens durch. Klar daß sich nach dem Durchspielen auch wieder Extras freischalten lassen, und deshalb sitzte ich auch gerade am 2. Durchgang....

Und warum sich alle Fachmagazine über die Steuerung und die Kameraführung beschweren ist mir nicht so ganz klar, denn an beidem hat sich seit Jahren nichts geändert! Und gerade die manchmal vorhandene Unübersichtlichkeit bietet ja perfekten Nährboden für gänsehauterzeugende Schrecksekunden....

Also, lange Rede kurzer Sinn: Wie gehabt ist die Grafik mal wieder nicht das Gelbe vom Ei, aber jeder Survival-Horror Liebhaber wird dieses Spiel lieben!
Ich kann es jedenfalls fast uneingeschränkt empfehlen (ein Joypad sollte man dann doch haben...), und schließlich erscheinen solche Spiele eh selten genug am PC (Und dann auch noch zu dem Preis)! Naja, und in meinen Augen rechtfertigen schon alleine die stimmungsvollen Unterwasser-Levels den Kauf...aber, entscheidet selbst!

"Atari TV Games"

Text erstmals veröffentlicht am 14.06.2003

So schlecht finde ich das Gerät aber gar nicht....

Zugegeben, das Teil ist eher etwas für Nostalgiker oder für Leute die Interesse an der Geschichte der Computerspiele haben, aber wenn man sich zu diesen Gruppen zählt macht Atari TV Games schon Spaß!
Einfach angeschlossen, wird hier unkomplizierter Spielspaß geboten. Klar gibts hier auch nicht mehr als der Emulator (z.B. MAME oder Stella) oder die Atari-Arcade-Hits CD (gabs auch mal in der Cornflakes-Packung...) bietet, aber dafür kommt durch den klassischen Atari-Stick nochmal richtiges Pionierzeitalter-Gefühl auf!
Naja, und wenn Pac-Man und Moon-Patrol fehlen sollte das keinen wundern, da die Spiele überhaupt nicht von Atari sind!!!
Aber totzdem hätte ich mir noch Smash-Hits wie Tempest oder auch Battle Zone gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben...

Lange Rede, Kurzer Sinn: Also mir macht die Joystick-Nostalgik-Konsole Spaß, aber das ist wie alles reine Geschmackssache.....

"Silent Hill 2 Directors Cut"
Konami 2003


Text erstmals veröffentlicht am 28.03.2003

Psychologischer Horror versus Holzhammer-Horror!

Silent Hill 2 ist nach Tony Hawk 3 endlich mal wieder eine glaubwürdige Konsolenumsetzung für den PC. Wenn James Sunderland nach Silent Hill fährt um seine verstorbene Frau zu suchen ist Grusel vorprogrammiert! Silent Hill setzt jedoch im Vergleich zu Resident Evil nicht nur auf die "Holzhammer-Horror" Methode, bei der zum Beispiel Zombies aus den Wänden gesprungen kommen und dem Spieler so einen Herzinfarkt bescheren, oder immer mal wieder kaum zu besiegenden Über-Mutanten-Monster auftauchen und den Energiestand des Spielers rapide gegen Null zu reduzieren.
Natürlich laufen auch in Silent Hill 2 viele Monster herum, auch gibt es stärkere Endgegner, all dies bekleidet jedoch eher nebenrangige Positionen. Denn bei Silent Hill 2 wird das Hauptaugenmerk auf eine psychologisch geschickt konstruierte Hintergrundstory gelegt, nicht auf bluttriefende Metzeleien!
Die wirklich gute Grafik und der gespensterhafte Sound sind in der Lage eine wirklich bedrückende Atmosphäre zu kreieren, in welcher sich die Handlung perfekt entfalten kann.
So wird der Spieler in einen Strudel von psychologischem Verfall und Wahnsinn gezogen, der beklemmend und kalt wirkt.
Wer sich also dieser intensiven Erfahrung stellen möchte und bereit ist die Abgründe menschlicher Psyche zu erforschen, sollte sich die drei CDs dieses Spieles auf dem Einkaufszettel notieren! Aber nicht vergessen: Konsolenumsetzungen machen nur mit Joypad Sinn (Mindestens vier Knöpfe, je mehr je besser! Und Rumble-Fähigkeit wird auch unterstützt)! Ich habe jedenfalls den Kauf nicht bereut, und ein gewisser Wiederspielwert ist auch gegeben da es mehrere Abspänne gibt und nach einmaligem Durchspielen neue Items auftauchen, so auch die Kettensäge ;-) !

"Shadow of Memories"
Konami 2002

Text erstmals veröffentlicht am 16.03.2003

Time out?

Es stimmt, die Handlung von "Shadow of Memories" ist klasse, und ehrlich gesagt finde ich die Grafik gar nicht sooo schlecht! Die Steuerung ist auch ok, sowohl über Tastatur als auch über Gamepad! Was mich nur an diesem Game störte ist, daß ich es in etwa vier bis fünf Stunden durchgespielt hatte! Und drei der neun Abspänne kann man sich im letzten Kapitel freischalten, rechtfertigen also kein erneutes durchspielen. Für die übrigen Abspänne muß man es neu durchspielen, was allerdings schnell erledigt ist da man jetzt ja weiß wohin man muß und auch kann man nun die Zwischensequenzen abkürzen, was eine praktische Spielzeit zum erneuten durchspielen von 1 -2 Stunden ergibt. Denn soooo groß sind die Handlungsunterschiede nun mal auch nicht! Naja, so als Fazit kann ich sagen: Die Handlung ist echt gelungen, die Grafik durchschnittlich, nur die Spielzeit ist bei Weitem zu kurz! Schade eigentlich, denn zumindest die kurze Zeit hat sehr viel Spaß gemacht

"The three Stooges"
Cinemaware 2001

Text erstmals veröffentlicht am 16.03.2003

Lasst die Stooges die Lücke füllen!

Als Cinemaware in den Neunzigern seine Pforte schließen mußte ging ein Aufschrei durch die Amiga Szene, denn nicht zuletzt zeichneten sich Cinemaware für Spiele wie "Rocket Ranger"," Wings", "It Came From the Desert", "King Of Chicago" und natürlich "Defender of The Crown" verantwortlich (Letzteres ist übrigens auch als Remastered Version erhältlich). Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde urplötzlich einen neue offizielle Cinemaware-Webseite eröffnet, welche verkündete daß die Rechte an dem Namen Cinemaware und den alten Spielen aufgekauft worden sind und bald neue Spiele zu erwarten seien! Das erste Projekt sollte eine Art "Defender Of The Crown 2" sein, jedoch um die Zeit bis zur Veröffentlichung zu überbrücken entschloss man sich, alte Klassiker wiederaufzuwärmen und als Remastered Edition zu veröffentlichen. Den Anfang machen "Defender Of The Crown" und "The Three Stooges", und um letzteres soll es sich hier nun drehen.
Das Spiel war am Amiga schon nicht so erfolgreich, denn das Spielprinzip beschränkt sich auf eine Aneinanderreihung von kleineren Geschicklichkeitstests, verbunden durch eine Rahmenhandlung um ein hilfebedürftiges Waisenhaus welches es mittels Finanzspritzen innerhalb von 30 Spieltagen zu retten gilt. So erledigen die drei Comedy-Stars (kennt sie noch jemand aus Spaß am Dienstag mit dem ollen Zini?) unterhaltsame Jobs wie Tortenwerfen, Preisboxen, Austernwettessen und Ähnliches um an Geld zu kommen.
Das alles ist schon nicht soooo spannend, aber die technische Umsetzung gibt dem Spiel dann den Rest: Alles ist lieblos in Flash geschrieben, und die Maus als Eingabegerät kann nicht den Joystick ersetzen. Auf PCs mit hohen Auflösungen gibts zudem Probleme da das Spiel am Besten mit 640x480 (Vollbild) läuft, bei steigender Auflösung schrumpft dann die Größe des Bildes zunehmend.Außerdem hielten sich die Programmierer nicht zu 100% an das Originalfassung des Amigas, was enttäuschend auf Fans wirken könnte.
So ist das Spiel vielleicht als Lückenfüller ganz nett, weiter jedoch nicht erwähnenswert! Immerhin wurde eine ADF Datei des Originals für einen Amiga-Emulator mit auf die CD gelegt, so hat man ja auch die Originalversion des Spieles und kann die Remastered Version links liegen lassen!
Als nächste Spiele in dieser Reihe sind "Wings" und "Lords of the Rising Sun", schon lange angekündigt aber immer noch nicht erschienen. Das liegt wohl daran. daß sich die Programmierer die Kritik zu Defender und Stooges zu Herzen genommen haben und nun aus den Spielen rückwärts den originalen Sourcecode herausarbeiten. Leider hat inzwischen der deutsche Publisher Blackstar Insolvenz angemeldet, also steht eine Veröffentlichung der Spiele hierzulande eh in den Sternen...


Autor: © http://www.weltdermedien.de 2005