29.09.2005

Power , Metal and Might

Manowar - King of Kings
Laufzeit: 06:45, Steamhammer, 2005.

Die Könige des Metal sind wieder da!
Mit "The Ascension" und "King of Kings" veröffentlichte die bekannte Metal-Formation Manowar zwei neue Lieder. Diese sollen nun einen Vorgeschmack auf das Anfang nächsten Jahres erscheinende Studioalbum bieten...ich war sehr gespannt! Denn mit ihrer letzten Veröffentlichung "Warriors of the World" (Nuclear Blast, 2002) konnte die Band um den Bassisten Joey DeMaio die deutschen Charts erstürmen. Ob das wohl nocheinmal gelingen wird?
Die beiden neuen Lieder wurden im Rahmen des "Earthshaker-Festival" am 24. Juli 2005 in Geiselwind mit Unterstützung durch einen Chor und ein Orchester der Öffentlichkeit live vorgestellt. Am nächsten Tag erfolgte dann die Veröffentlichung des DVD-Sets "Hell on earth part IV", welches als Bonus eine Audio CD mit den genannten Liedern enthält. Seit dem 2. August sind die beiden Titel nun auch über den Online-Store der Band selber erhältlich.
Also, was kann der Hörer von dem neuen Material Manowars nach der 3 jährigen Studio-Pause erwarten?

Der erste Track, "The Ascension", stellt ein Art Intro dar, eine Einführung für den eigentlichen Song, "King of Kings". Ein apokalyptisch klingender Chor eröffnet den zweieinhalb minütigen Titel, unterlegt von epischen und mächtig wirkenden Streichern und Blechbläsern. Plötzlich ertönt ein Donnern, und der Pegel der Musik schwindet. Ein mystisches Raunen im Hintergrund stellt nun das Bett für die Stimme von Christopher Lee dar, der dem Hörer in einem kurzen, gesprochenen Teil die Geschichte des mächtigen "King of Kings" darlegt. Natürlich muss sich Christopher Lee hier mit ähnlich gelagerten Stücken Manowars vergleichen lassen, denn so war in "Dark Avenger" (Battle Hymns, Liberty Records, 1982) bereits Orson Welles als Erzähler zu hören. Lee macht seine Sache gut, auch wenn er für meinen Geschmack zu stark nuschelt und zu schwach intoniert. Schließlich geht es hier um Manowar, die Meister des Pathos, und da darf auch entsprechend übertrieben werden.
Kaum hat Christopher Lee seine kurze Geschichte beendet, dringt auch schon die Stimme des Sängers von Manowar stark und klar an das Ohr des Hörers. Eric Adams wurde mit einem immensen stimmlichen Talent gesegnet, mit dem er mich immer wieder aufs Neue beeindrucken kann. Hier singt er, von einem Chor begleitet, in unverzerrter, heller Stimmlage vom Helden dieses Liedes, dem "King of Kings". Dies währt allerdings nur kurz, und das Intro endet.

Nun geht es weiter mit dem eigentlichen Hauptteil, dem Lied Nummer 2: "King of Kings". Ein kraftvolles Schlagzeug setzt ein und treibt zusammen mit dem Bass die Gitarre mit hoher Geschwindigkeit durch die wieder von einem Chor unterlegte erste Strophe. Diese trägt Eric Adams mit einer rauen, energiegeladenen Stimme vor. Ein mitreißender und schneller Einstieg in einen Refrain mit hohem Mitsing-Wert rundet den ersten Teil ab. Dieses Schema wird nun noch einmal wiederholt (eine Strophe und der Refrain), dann versinken Gitarre, Bass und Schlagzeug im Hintergrund, und die Stimme von Christopher Lee übernimmt wieder die Führung durch einen langsamen und getragenen Mittelteil. Wie schon im Intro "The Ascension" setzt dann wieder die helle und klare Stimme von Eric Adams ein, welche wiederum in einen schnellen, härteren Teil mit einem rasend schnell gespielten Gitarrensolo mit klassischen Versatzstücken überleitet. Eric Adams setzt wie zu Beginn des Songs wieder seine druckvollere, rauere Stimmlage ein, und schreit auch das ein oder andere Mal in einer höheren Tonlage, was dem Lied insgesamt viel Dynamik, Kraft und Antrieb verleiht. Es folgen noch eine Strophe und ein erweiterter Refrain, und dann sind die vier Minuten und dreizehn Sekunden leider schon herum.

Beide Stücke gefallen mir ausgezeichnet, auch wenn ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht hätte. "King of Kings" rockt geradeheraus, ohne große Schnörkel und Spielereien, und bietet solide Manowar-Kost. Bei mir laufen beide Lieder gerade ohne Unterlass, sowohl zu Hause als auch unterwegs. Bleibt nun nur noch zu hoffen, dass das neue Album das Level der beiden Stücke im Ganzen halten oder vielleicht sogar noch steigern kann. Dann kann nichts mehr schief gehen, und das nächste Jahr wird wieder im Zeichen Manowars stehen. Auf deren Internet-Seite wurden übrigens bereits vier deutsche Konzerttermine für den April des nächsten Jahres bestätigt, weitere sollen noch folgen. Other bands play...

Autor: © http://www.weltdermedien.de 2005