Power , Metal and Might
Manowar - King of Kings
Laufzeit: 06:45, Steamhammer, 2005.
Die Könige des Metal sind wieder da!
Mit "The Ascension" und "King of Kings" veröffentlichte
die bekannte Metal-Formation Manowar zwei neue Lieder. Diese sollen nun einen
Vorgeschmack auf das Anfang nächsten Jahres erscheinende Studioalbum bieten...ich
war sehr gespannt! Denn mit ihrer letzten Veröffentlichung "Warriors
of the World" (Nuclear Blast, 2002) konnte die Band um den Bassisten Joey
DeMaio die deutschen Charts erstürmen. Ob das wohl nocheinmal gelingen
wird?
Die beiden neuen Lieder wurden im Rahmen des "Earthshaker-Festival"
am 24. Juli 2005 in Geiselwind mit Unterstützung durch einen Chor und ein
Orchester der Öffentlichkeit live vorgestellt. Am nächsten Tag erfolgte
dann die Veröffentlichung des DVD-Sets "Hell on earth part IV",
welches als Bonus eine Audio CD mit den genannten Liedern enthält. Seit
dem 2. August sind die beiden Titel nun auch über den Online-Store der
Band selber erhältlich.
Also, was kann der Hörer von dem neuen Material Manowars nach der 3 jährigen
Studio-Pause erwarten?
Der erste Track, "The Ascension", stellt ein Art Intro dar, eine Einführung
für den eigentlichen Song, "King of Kings". Ein apokalyptisch
klingender Chor eröffnet den zweieinhalb minütigen Titel, unterlegt
von epischen und mächtig wirkenden Streichern und Blechbläsern. Plötzlich
ertönt ein Donnern, und der Pegel der Musik schwindet. Ein mystisches Raunen
im Hintergrund stellt nun das Bett für die Stimme von Christopher Lee dar,
der dem Hörer in einem kurzen, gesprochenen Teil die Geschichte des mächtigen
"King of Kings" darlegt. Natürlich muss sich Christopher Lee
hier mit ähnlich gelagerten Stücken Manowars vergleichen lassen, denn
so war in "Dark Avenger" (Battle Hymns, Liberty Records, 1982) bereits
Orson Welles als Erzähler zu hören. Lee macht seine Sache gut, auch
wenn er für meinen Geschmack zu stark nuschelt und zu schwach intoniert.
Schließlich geht es hier um Manowar, die Meister des Pathos, und da darf
auch entsprechend übertrieben werden.
Kaum hat Christopher Lee seine kurze Geschichte beendet, dringt auch schon die
Stimme des Sängers von Manowar stark und klar an das Ohr des Hörers.
Eric Adams wurde mit einem immensen stimmlichen Talent gesegnet, mit dem er
mich immer wieder aufs Neue beeindrucken kann. Hier singt er, von einem Chor
begleitet, in unverzerrter, heller Stimmlage vom Helden dieses Liedes, dem "King
of Kings". Dies währt allerdings nur kurz, und das Intro endet.
Nun geht es weiter mit dem eigentlichen Hauptteil, dem Lied Nummer 2: "King
of Kings". Ein kraftvolles Schlagzeug setzt ein und treibt zusammen mit
dem Bass die Gitarre mit hoher Geschwindigkeit durch die wieder von einem Chor
unterlegte erste Strophe. Diese trägt Eric Adams mit einer rauen, energiegeladenen
Stimme vor. Ein mitreißender und schneller Einstieg in einen Refrain mit
hohem Mitsing-Wert rundet den ersten Teil ab. Dieses Schema wird nun noch einmal
wiederholt (eine Strophe und der Refrain), dann versinken Gitarre, Bass und
Schlagzeug im Hintergrund, und die Stimme von Christopher Lee übernimmt
wieder die Führung durch einen langsamen und getragenen Mittelteil. Wie
schon im Intro "The Ascension" setzt dann wieder die helle und klare
Stimme von Eric Adams ein, welche wiederum in einen schnellen, härteren
Teil mit einem rasend schnell gespielten Gitarrensolo mit klassischen Versatzstücken
überleitet. Eric Adams setzt wie zu Beginn des Songs wieder seine druckvollere,
rauere Stimmlage ein, und schreit auch das ein oder andere Mal in einer höheren
Tonlage, was dem Lied insgesamt viel Dynamik, Kraft und Antrieb verleiht. Es
folgen noch eine Strophe und ein erweiterter Refrain, und dann sind die vier
Minuten und dreizehn Sekunden leider schon herum.
Beide Stücke gefallen mir ausgezeichnet, auch wenn ich mir etwas mehr Abwechslung
gewünscht hätte. "King of Kings" rockt geradeheraus, ohne
große Schnörkel und Spielereien, und bietet solide Manowar-Kost.
Bei mir laufen beide Lieder gerade ohne Unterlass, sowohl zu Hause als auch
unterwegs. Bleibt nun nur noch zu hoffen, dass das neue Album das Level der
beiden Stücke im Ganzen halten oder vielleicht sogar noch steigern kann.
Dann kann nichts mehr schief gehen, und das nächste Jahr wird wieder im
Zeichen Manowars stehen. Auf deren Internet-Seite wurden übrigens bereits
vier deutsche Konzerttermine für den April des nächsten Jahres bestätigt,
weitere sollen noch folgen. Other bands play...
Autor: © http://www.weltdermedien.de 2005